Zu den Werken
Anonymus (18. Jahrhundert): Das erst vor wenigen Jahren aufgetauchte Manuskript eines mit B. abgekürzten Komponisten aus dem süddeutschen Raum ist zeitlich in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts einzuordnen. Die Klassik strebte eine übernationale Musik als Universalsprache der Menschheit an. Schlichtheit und Einfachheit sind klassische Ideale, der neue Ton in der Musik ist heiter – natürlich. Geist und Gefühl bleiben dabei ebenso ausgeglichen wie Form und Inhalt. Das vorliegende Manuskript enthält 22 kleinere Kompositionen, einsätzige Stücke, die mit Sinfonia, Concerto, Sonata oder ähnlich bezeichnet sind.
Georg Friedrich Händel zählt zu den bedeutendsten Komponisten und Musikerpersönlichkeiten der europäischen Musikgeschichte. Darüber hinaus war er sogar als Opernunternehmer (Impresario) tätig. Allein 42 Opern und 25 Oratorien sind uns überliefert, hinzu kommen Kirchenmusik, bedeutende Orchesterwerke, Klavier- und Kammermusik.
Georg Friedrich Händels Werke für Tasteninstrumente zeichnen sich immer wieder durch formale Freiheiten und eine große rhetorische Meisterschaft aus, die nicht zuletzt sein Improvisationstalent widerspiegeln, für das er so berühmt war.
Joseph Haydns Flötenuhrstücke waren ursprünglich für eine mechanische Kleinstorgel gedacht, die nur aus einer Pfeifenreihe besteht und mit einer Uhr verbunden ist. Bei jedem Stundenschlag erklingt eines dieser Stücke. Durch die begrenzte Pfeifenzahl bedingt halten sich die Kompositionen innerhalb eines sehr kleinen Tonumfangs. Sie bestehen aus kurzen einthematischen Stückchen, Menuetten und Märschen.
Bei der Gavotte handelt es sich um einen historischen Gesellschaftstanz im geraden Allabreve-Takt, der vor allem in die barocke Suite Eingang gefunden hat. Typisch für die Gavotte sind, wie im Stück eines anonymen Meisters aus dem 19. Jahrhundert, ein halbtaktiger Auftakt und ein lebhaftes, aber nicht zu rasches Tempo.
Franz Schubert wird auch als der letzte Vertreter der Wiener Klassik bezeichnet. Nach nur 31 Lebensjahren hinterließ er ein immenses Werk, das alle musikalischen Gattungen umfasst. Jedes Detail seiner Musik ist dabei erfüllt vom ganzheitlichen Sein des jeweiligen Augenblicks, so dass ein neuer Ausdruck der Zeit entsteht.
Andreas Willscher studierte in Hamburg Komposition und Orgel. Ergänzende Studien führten ihn nach Paris. Sein vielfältiges kompositorisches Werk, in welchem auch etwas ungewöhnliche Instrumentalbesetzungen vertreten sind und das immer wieder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, umfasst alle Sparten: Oper, Oratorium, Symphonie, Chor- und Kammermusik, Lieder, Kabarett–Musik, Werke für Rock–Ensemble und Symphonieorchester sowie schwerpunktmäßig Orgelmusik.
Im Zyklus „Terrarium“ wird in Gestalt der verschiedenen Tiere und Pflanzen eine große Vielfalt an musikalischen Formen wie Scherzo, langsamer Walzer, Air, Gigue, Swing und Perpetuum mobile vorgestellt.
© Jürgen Rieger, 2024